Das Wirrwarr um Stripe in der Buchhaltung
Stripe überweist einfach Geld aufs Bankkonto deines Mandanten und du weißt mal wieder nicht woher der Umsatz kommt?
Als offizieller Stripe Partner erklären wir, in welchen spezifischen Sachverhalten Mandanten Stripe nutzen können und uns Buchhalter verwirren. Unser Ziel mit diesem Blogartikel ist es, die verschiedenen Anwendungsfälle von Stripe näher zu bringen, da von den Überweisungen auf’s Bankkonto aus nicht ersichtlich ist, welcher Anwendungsfall zugrunde liegt.
Anwendungsfall 1 – Stripe in Verbindung mit e-Commerce Systemen
Anwendungsfall 2 – Rechnungsstellung via Stripe (StripeBilling)
Anwendungsfall 3 – Stripe „ohne System"
Anwendungsfall 1 – Stripe in Verbindung mit e-Commerce Systemen
Dies ist der wohl meist verbreitete Anwendungsfall. Shopsysteme wie z.B. Shopify, WooCommerce oder Shopware haben nativ keine DATEV Schnittstellen, erstellen Systemseitig keine Rechnungen und überlassen den Unternehmer:innen die Steuereinstellungen. Diverse Zahlungsanbieter (Stripe, Paypal, Mollie, Klarna etc.) sind im Handumdrehen angeschlossen und die Umsätze fließen.
In der Buchhaltung wird nunmehr einfach Geld von den Zahlungsanbietern auf die Bank überwiesen, abzüglich von Gebühren, Refunds (Erstattungen) und anderen Einbehalten. Das ganze passiert oft ohne, dass Rechnungen erzeugt bzw. abgelegt werden
Anwendungsfall 2 – Rechnungsstellung via Stripe (StripeBilling)
Rechnungsstellung via Stripe auch StripeBilling genannt – wird üblicherweise von Softwarefirmen eingesetzt, die digitale Dienstleistungen B2C oder B2B vertreiben. Wir selbst rechnen unsere Kunden zum Beispiel über StripeBilling ab. Über ein eigenes System werden per Schnittstelle (API) Rechnungsinformationen, Lieferland, Rechnungspositionen, Betrag an Stripe übermittelt - Stripe erstellt dann die GoBD konforme Rechnung inkl. Steuersatz.
Danach versendet Stripe automatisch die Rechnung an die Kunden und je nach Anwendungsfall wird automatisch das Geld via SEPA oder Kreditkarte eingezogen. In der Buchhaltung wird dann, wie in den anderen Anwendungsfällen, eine krumme Summe von Stripe auf’s Bankkonto überwiesen. Wenn das Mandat als Bspw. Jahresabonnements verkauft wird noch die passive Rechnungsabgrenzung von der Buchhaltung benötigt, welche automatisch via pathway erstellt werden kann.
Im Gegensatz zum e-Commerce Anwendungsfall ist Stripe bei StripeBilling der zentrale Ort für alle Transaktionsdaten/informationen und sehr leicht in der Buchhaltung mit pathway zu verarbeiten.
Anwendungsfall 3 – Stripe „ohne System"
Oftmals wird Stripe von Unternehmer:innen in Verbindung mit Drittsystemen genutzt. Als Beispiel kann die Rechnungsschreibung über ein System wie Chargebee, Fastbill oder Easybill geschehen und Stripe wird lediglich zur Zahlungsabwickelung genutzt. Dieser Anwendungsfall ist ähnlich wie im eCommerce, nur das direkt Rechnungen erzeugt werden.
Die Schwierigkeit in der Buchhaltung ist es bei diesem Anwendungsfall die kryptischen Bestell-IDs oder Transkations-IDs von Stripe den Rechnungspositionen zuzuordnen.
Über die Stripe zu DATEV Schnittstelle von pathway können sog. Metafelder aus Stripe ausgelesen werden und ein flüssig einspielbarer DATEV Export, angereichert mit den benötigten Bestellinformationen kann monatlich automatisch erzeugt werden.
Die digitale Landschaft von Shopsystemen, ERPs oder Rechnungstools kann aus unserer Sicht gar nicht mehr ohne Schnittstellen Experten bewältigt werden. Wir empfehlen euch gleich zum Start eines neuen Mandates zu besprechen, welche Schnittstellen sinnvoll eingesetzt werden können.
Wir empfehlen euch pro Mandat eine Checkliste zu erstellen um im Jahresgespräch sicherzustellen, das du und dein Mandat vom Setup und den Plan für 2023 aligned sind. Bucht euch gerne einen Termin mit unserem Ansprechpartner für Steuerberatungen Ricardo.